Zwischen Geometrie und Poesie

Im Spannungsfeld von kompositorischer Klarheit und malerischem Farbauftrag hat sich meine Malerei entwickelt. Sie ist mit der Zeit freier geworden, indem gestische Pinselführung transparente Farbschichtungen, Übermalungen und Lasuren erzeugt, die einen Farbraum ungewisser Tiefe, Flüchtiges, Schwebezustände suggerieren. Dieser allmähliche Malprozess folgt dem natürlichen Wechsel von Werden und Vergehen, von Verdichtung und Auflösung.

Obwohl frei von Gegenständlichem, besteht also eine Verbindung zur Natur, aber auch zu Seherlebnissen im urbanen Raum. Das Licht wechselnder Tages- und Jahreszeiten spiegelt sich in Farben, die aufleuchten, glühen, verklingen, zusammenspielen oder kontrastieren.

 

Die entstandenen Bilder wollen, inneren Landschaften gleich, durchwandert werden. Sie regen an zu persönlichen Assoziationen, lassen musikalische Konnotationen zu, widersetzen sich Festlegungen, sind offen für Vieldeutigkeit.

 

Die Gefährdung der Natur hat meinen Blick von den abstrakten Bildwelten zurück zu konkreten Erscheinungen der Natur geführt, denen ich unter anderem mittels der Photographie näher zu kommen versuche. So ist zum Beispiel eine meiner jüngsten Werkserien aus der Begegnung mit Bäumen entstanden. Ihrem Wuchs, ihren Verzweigungen und Blattformen, den Rinden und Wurzeln, den Schwemmhölzern und Fundstücken gilt mein Interesse.